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Presseberichte

​Empire Röck und Männertröim

Volksstimme


Von Männerträumen und Traummännern

Diegten | Theaterverein Bergflue spielt den Dreiakter «Empire-Röck und Männertröim»

Es ist so eine Sache mit Männerträumen. Entweder sie werden wahr oder sie schaffen Probleme und stiften Unruhe.  

So geschehen in Daniel Kaisers turbulentem Dreiakter «Empire-Röck und Männertröim», den der Theaterverein Bergflue spielte.«Männer sind nun mal so», meinte eine Besucherin zu ihrer Begleiterin. «Frauen aber auch», konterte ein Mann schräg vis-à-vis von ihr. Soeben ist der Vorhang gefallen. Der zweite Akt ist vorbei. Das Publikum lehnt zurück. Pause. Einige hatten Mitleid mit den Männern, die auf der Bühne ziemlich unten durch müssen. Wahrlich, sie konnten einem schon leidtun – die drei Freunde Otto Hösli (Christoph Salzmann), Erich Müller (Markus Weyermann) und Udo Egli (Werner Schäublin), die so schrecklich unter ihren Frauen Rösli (Charlie Miesch), Janett (Erica Grütter) und Claudia (Erika Oberli) zu leiden haben. Trotzdem entwickelt das gebeutelte Trio, insbesondere Pantoffelheld Otti, viel Witz und Überlebenswillen, dass es immer wieder zu den heiteren Situationen kommt. So haben die Frauen Zigaretten und Schnaps gesperrt. Aber Otti weiss sich zu helfen. Die Zigaretten sind dreifach gesichert im Tiefkühlschrank zu finden, eine wahre Prozedur, will Otti nur an eine herankommen. Als er aber seine vom falschen Ende her anzündet und alles von vorn beginnen müsste, hat er die Lacher auf seiner Seite.

Szenenwechsel in den ersten Akt.

Rösli, Janett und Claudia sitzen am Tisch auf der Bühne. Mit Ausnahme von Rebekka Sassi, die die ledige Luggi Odermatt spielt, missgönnen die anderen ihren Männern tatsächlich jede noch so kleine Freude: auch keinen Jass, keine Reise nach Rom, sondern viel Arbeit im Haushalt.
Kein Wunder, nehmen die Herren jede Gelegenheit wahr, um aus dem tristen Alltag zu entwischen. Flucht auf die Reeperbahn.                                

Zweiter Szenenwechsel.                                                                   

Jetzt sitzen Otti, Erich und Udo am Bühnen-Tisch. Ihre Frauen sind nach Rom
verreist und haben ihnen eine grosse Liste hinterlassen mit Dingen, die sie
noch erledigen sollten. Doch die Herren lassen sich das nicht gefallen und
verreisen nach Hamburg – auf die Reeperbahn natürlich. Eine Bardame aus Hamburg (Daniela Ritter) sowie ein italienischer Herzensbrecher, Salvatore (Christian Ritter) ,lassen das ganze Gefühls- und Lustchaos explodieren und sorgen dafür für eine neue Harmonie unter den drei Ehepaaren.

Viel Turbulenzen und Komik!

Das turbulente Stück voll Komik und Pointen gab den zehn Darstellerinnen und Darstellern – es spielte auch noch Gioia Heid als Hausangestellte Grittli mit – einmal mehr Gelegenheit, mit ihrem Talent zu überzeugen. Apropos Grittli: Sie entpuppte sich als Nähkünstlerin und schneidert die Empireröcke für das geplante Theaterstück von Goethe, mit der die Frauenabendschule unterstützt werden sollte.



Thurgauer Zeitung


Empire Röck und Männertröim

Abstecher nach Hamburg

Was die drei gebeutelten Freunde und Ehemänner im Schwank «Empire-Röck und Männertröim» alles andere als lustig finden, amüsierte das Publikum umso mehr. Wahre Lachstürme löste das Stück in drei Akten von Daniel Kaiser aus. Bei den Ehepaaren Hösli, Müller und Egli haben eindeutig die Frauen die Hosen an. Derweil die drei von Goethe begeisterten Ehefrauen und ihre noch unverheiratete Freundin Luggi zwecks Literaturstudium nach Italien verreisen, werden die Männer dazu verknurrt, im Haus nach dem Rechten zu sehen. Doch ist die Katze aus dem Haus, ist Hamburg nicht weit. Nur dumm, wenn die amourösen Abenteuer aus dem Norden und dem Süden nachher zu Hause auftauchen.
Das turbulente Stück voll Komik und Pointen gab den zehn Darstellerinnen und Darstellern unter der Regie von Bernhard Bühler einmal mehr Gelegenheit, mit ihrem schauspielerischen Talent und Können zu überzeugen. Mit einer umwerfenden Interpretation liessen sie die Figuren lebendig werden. Mit ihrer köstlichen Darstellung forderten Thomas Rohr und Toni Gantenbein als geplagte Ehemänner, Karin Etter als die unverheiratete Freundin Luggi oder Susanne Schmidig als Hamburger «Andenken» zu Applaus auf offener Bühne. Nicht unerwähnt bleiben soll zudem, dass die Souffleuse nie merklich in Aktion treten musste.



Thurgauer Zeitung

Jubel, Trubel, Heiterkeit


Eschenz - Jubel, Trubel, Heiterkeit in der voll besetzten Turnhalle: Jungwacht und Blauring Eschenz hatten mit ihrem abendfüllenden Theaterstück «Empireröck und Mannäträum» von Daniel Kaiser einen ausgezeichneten Riecher für ein erfolgreiches Volkstheater bewiesen: Das Stück kam hervorragend an - gerade weil es die Wirklichkeit auf den Kopf zu stellen schien. Unterdrückende Frauen und hilflose Männer, die von Freiheit träumen. Doch es kommt alles anders als erwartet.

Witz und Überlebenswillen

Ja, sie können einem schon leid tun - die drei Freunde Otto Hösli (Pius Diener), Erich Müller (Emil Meier) und Udo Egli (Beda Holenstein), die so schrecklich unter ihren Frauen, Rösli Hösli (Regula Diener), Janett Müller (Sabrina Moser) und Claudia Egli (Iris Weber) leiden. Und doch entwickeln sie - insbesondere Otto Hösli - so viel Witz und Überlebenswillen, dass es immer wieder zu den köstlichsten Situationen kommt: So haben die Frauen Zigaretten und Schnaps gesperrt. Aber Otto Hösli weiss sich zu helfen. Die Zigaretten sind schliesslich dreifach gesichert im Tiefkühlschrank zu finden, eine wahre Prozedur, will er nur an eine herankommen. Als er aber seine vom falschen Ende her anzündet und alles von vorn beginnen müsste, hat er die Lacher auf seiner Seite.
Natürlich kommen die Frauen hinter die Schliche der Männer und als Rösli ihren Mann fragt: «Haltet ihr uns eigentlich für blöd?» antwortet er mit dem «Schlachtruf» des Abends: «Rosa - Rösli (was Pius Diener jedes Mal unnachahmlich komisch hervorbringt), muss ich Dir eine Antwort darauf geben?» Für ihr aufmüpfiges Verhalten werden die Männer bestraft mit vier Monaten Bunker. Mit von der Partie sind Luggi Odermatt, Freundin von Rösli (Priska Götz), der die Männer eigentlich leid tun sowie die Haushälterin Grittli (Pamela Knobel), die sich als Nähkünstlerin entpuppt. Sie schneidert die Empireröcke für das geplante Theaterstück von Goethe, mit der die Frauenabendschule unterstützt werden soll.


«Hamburg - wir kommen»

Die Situation spitzt sich zu, als die Männer beschliessen, eine «Studienreise nach Italien», und zwar auf den Spuren Goethes, zu unternehmen, um angeblich für das Theaterstück zu recherchieren. Was sie wollen, ist ein Stück Freiheit und das erhoffen sie sich in Hamburg auf der Reeperbahn. Die Frauen beschliessen, alleine nach Italien zu fahren. Und als es so weit ist, ertönt der laute Erlösungsschrei: «Hamburg, wir kommen.» Aber danach fangen die Schwierigkeiten erst richtig an, denn die Hamburger Bardamen reisen ihnen nach. Zu den Höslis kommt Xenia (Sarah Spichtig) und rund gehts mit dem Nudelholz und wüsten Drohungen.
Wer weiss, was alles noch passiert wäre, wenn nicht plötzlich Salvatore aus Italien (Philipp Diener) gekommen wäre. Haben etwa die drei ach so tugendhaften Frauen? Ja, sie haben und nun kehrt sich die Situation um, die Männer bekommen Oberwasser, und jetzt werden die Frauen zur Strafe in den Bunker verbannt. Ende gut, alles gut: Neu verliebt ziehen alle gemeinsam in den Bunker. Salvatore macht sich ungeniert an Luggi heran. Fast überflüssig zu sagen, dass ein sehr langer und herzlicher Beifall allen Mitwirkenden auf und hinter der Bühne für dieses schwungvoll und gut gespielte Spiel dankte



Basler Zeitung


Und das alles wegen Goethe

STEIN. Gut gelaunte und in den Figuren bestens besetzte Laiendarsteller liessen das Publikum für zweieinhalb Stunden alle Sorgen vergessen, auch wenn sichder eine oder andere Mann – vielleicht in etwas abgemildeter Form – in dem Theaterstück wiederfand.

Es ging nämlich um das «Alltagsthema » des von seiner Ehefrau unterdrückten Mannes. Natürlich war es deutlich überzeichnet, doch war es immer wieder lustig zu sehen, wie drei ausgewachsene Männer vor ihren Frauen buckelten. Zugegebener Massen hatten aber auchalle drei ausgesuchte Drachen geehelicht. Da muss doch Otto Hösli (Ralph Ammann) seinen Schnaps vor seiner Frau Rösli (Adeline Ursprung) imWCSpülkasten verstecken. Sein Freund Erich (Erwin Kälin) wird von seiner Janett (Catherine Wouters) in den Senkel gestellt, wenn er sich einmaleine Zigarette genehmigt und Udo Egli (Onur Kaynar), der dritte im Bunde, hat bei seinem resoluten «Schatzi» Claudia (Noreen Ammann) überhaupt nichts zu sagen. Zum Damentrio gehört noch Luggi Odermatt (Susi Schmidli),die natürlichzu ihren Freundinnen hält, aber als noch ledig den Umgang der Ehepartner untereinander nicht so ganz nachvollziehen kann.

Auf die Reeperbahn statt zu Studienzwecken nach talien  

Die Männer wollen in ihremTheaterverein ein Goethe-Stück aufführen. Zu Studienzwecken planen sie eine Reise nach Italien. Als die Frauen dies erfahren, planen sie, frei nach Goethes Buch «Italienische Reise», ebenfalls auf diesen Spuren gegen Süden zu wandeln. Doch die Männer buchen unbemerkt um und wählen Hamburg «mit Reeperbahn und so» als Reiseziel. Der Frauentrip bleibt nicht ganz ohne Folgen und auch die Männernhattenwohl inHamburg einigen Damen «vergessen» mitzuteilen, dass sie verheiratet sind. Taucht doch plötzlich die Bardame Xenia (Corinne Binkert) ebenso auf wie ein feuriger Salvatore (Marcel Germann) und auch Denise (Nadia Lupo), die ansehnliche Designstudentin im Haushalt der Höslis, könnte für etwas Verwirrung sorgen. Mehr soll aber hier nicht verraten werden, stehen die Akteure doch am 13. und 14. Januar um 20 Uhr und am 15. Januar um 14 Uhr noch einmal auf der Bühne. Dennoch kann festgehalten werden, dass sich das Publikumwie auch der anwesende Autor Daniel Kaiser (siehe «Nachgefragt») köstlich amüsierten. Ohne die Leistungen der anderen schmälern zu wollen, war die Rolle des Otto Hösli dem Ralph Ammann auf den Leib geschrieben. Alle drei Ehemänner spielten die «Unterdrückten » hervorragend, doch Ralph Ammann konnte allein schon mit seinem Gesichtsausdruck das Publikum auf seine Seite ziehen. Für alle, die das Lachen verlernt haben, war der Schwank reine Medizin.

Der turbulente Schwank «Männerträum und Traummänner» des Theatervereins Stein bescherte bereits zur Premiere ein volles Haus. Hervorragend besetzt und von Hans- Ruedi Stelzer inszeniert, sprang der zündende Funke, gespickt mit Komik und Pointen, schnell von der Bühne auf das hervorragend mitgehende Publikum über.